TruPax Dokumentation

 

Konfiguration

TruPax speichert seine Einstellungen in einer Datei mit dem Namen trupax.properties unter Windows, ansonsten unter .trupaxrc ab, vorzugsweise im Installationsverzeichnis. Falls dies nicht möglich sein sollte wird die Datei im Verzeichnis des Benutzers angelegt - unter Windows ist dies meistens C:\Users\{Benutzername} . Diese Datei wird vom Programm verwaltet und sollte daher nicht von Hand verändert werden.
 

Erzeugen eines Container

Datei Auswahl

Mit den Schaltflächen Dateien/Ordner hinzufügen... (oder den gleichnamigen Menüeinträgen) können Sie beliebige Dateien zu der Liste hinzufügen. Einzelne Dateien, sowie den Inhalt ganzer Ordner, wahlweise durch die Option Unterordner miteinschliessen sogar komplette Ordnerstrukturen. Mit der Option Vollständige Pfade speichern bestimmen Sie ob der komplette Pfad der Dateien und Ordner übernommen werden soll, oder nur vom Punkt der Auswahl an - in den meisten Fällen ist letzteres die optimale Wahl.

Bei manchen oder mehrfachen Auswahlen kann es zu Konflikten kommen, was dann passiert wenn Dateien oder Ordner mit demselben Namen auftreten und an der selben Stelle im zu erzeugenden Container stehen würden. Beim Zusammenfügen hilft hier das Auswahlmenü: Kein Zusammenfügen bricht die Registrierung bei jedlichem Konflikt ab. Mit Kein Zusammenfügen ersetzt die neuere Auswahl die Ordner und Dateien der vorherigen mit dem sie in Konflikt stehen. Hierbei wird bei Groß- und Kleinschreibung kein Unterschied gemacht, d.h. die Datei "bild.jpg" wird die Datei "Bild.JPG" z.B. ersetzen. Sollte dies nicht gewünscht sein so können Sie mit Kein Zusammenfügen Groß/Klein solche Konflikte zulassen, sodass im Container dann "Bild.JPG" und "bild.jpg" gespeichert werden. Dies kann unter Windows und OSX allerdings zu Problemen beim späteren Zugriff führen, da dort Dateinamen bei Kopier- und anderen Vorgängen nicht in paralleler Groß- und Kleinschreibung unterstützt werden. Unter Linux gibt es hier jedoch keine Probleme.

Durch Ziehen und Ablegen auf die Benutzeroberfläche von TruPax können ebenfalls Ordner und Dateien hinzugefügt werden. Handelt es sich dabi allerdings um eine einzelne Datei mit der Endung .tc, so wird eine Auswahl angezeigt. Hier dann können Sie entscheiden ob Sie den Container entweder extrahieren, ungültig machen oder schlicht und einfach der Auswahl hinzufügen wollen.

Je nach Anzahl der zu registrierenden Dateien kann dieser Vorgang etwas länger dauern, ein Dialog ermöglicht es Ihnen aber die Suche abzubrechen. In der Liste sehen Sie dann die Dateien in der Form wie sie in der zu erzeugenden Container-Datei erscheinen werden.

Mit der Schaltfläche Liste leeren können Sie selbige komplett löschen. In der Anzeige unter der Liste werden Sie zusätzlich über die Größe der Container-Datei informiert, sodass Sie vorab bis auf das Byte genau wissen wie groß der Container am Ende sein wird.

Um Dateien in der Liste zu öffnen genügt ein Doppelklick, um die damit verknüpfte Anwendung (falls verfügbar) zu starten.

Sie können zusätzlich durch die Option Danach vernichten eine Überschreibung und Löschung der Dateien und Order nach erfolgreichen Erzeugung der Container-Datei bewirken. Vergewissern Sie sich jedoch dass der Container an einem sicheren Ort erzeugt wird - im Zweifelsfall können Sie die Auswahl noch nachträglich in einem separaten Schritt vernichten.

Container Eigenschaften

Mit Freier Speicherplatz können Sie zusätzlichen Speicherplatz zum Container hinzufügen. Nützlich z.B. wenn der Container zum weiteren Lesen und Schreiben verwendet werden soll. Die Größe des freien Speicherplatzes geben Sie in Bytes an, es sind jedoch auch die Kurzformen wie z.B. "25m" für 25 Megabytes (25.000.000) möglich. Andere gültige Kürzel sind k (kilo) und g (giga). Leute die unter einem Kilobyte 1024 Bytes verstehen können auch ki/mi/gi verwenden.

Container können durch Kennzeichnung mit bis zu fünfzehn beliebigen Zeichen beschriftet werden. Je nach Betriebssystem wird diese Information dann später beim Aktivieren des Container in TrueCrypt sichtbar.

Auswahl des Containers

Klicken Sie auf die Schaltfläche Container-Datei erzeugen.... Die erste zu treffende Auswahl ist der Pfad und Name der Container-Datei, ähnlich einem gewöhnlichen "Speichern unter..." in anderen Programmen. Überprüfen Sie gegebenenfalls dass genügend Speicherplatz am Zielort verfügbar ist, ansonsten kann es sein dass selbiger nach langer Zeit zuneige geht und der ganze Versuch umsonst war. Beachten Sie dass die Dateierweiterung .tc automatisch an den Dateinamen angehängt wird.

Passwort-Eingabe

Im nächsten Dialog werden Sie aufgefordert ein Passwort einzugeben. Dies ist der Schlüssel der Ihre Daten schützt.

Einfache Passwörter sind bekannterweise leicht zu knacken. Obwohl das Container-Format durch eine aufwendige Aufbereitung des Schlüssels einen gewissen Schutz bietet ist es doch empfehlenswert ein Passwort mit ausreichender Länge und mit verschiedenen Arten von Zeichen zu verwenden. TruPax warnt nicht bei der Eingabe von "schwachen Passwörtern", da es recht schwer ist solche zu klassifizieren. Sicherlich sind zweistellige Passwörter schwach, "aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa" ist jedoch kaum sicherer obwohl zwanzig Stellen lang. Und "Hauptbahnhofsdurchgangsverkehr" hat sogar Groß- und Kleinbuchstaben bei einer Länge von dreißig Zeichen, kann aber mit etwas Geschick aus einem Wörterbuch abgeleitet werden. Im allgemeinen gilt: je zufälliger und länger desto besser. Der Rest ist Statistik.

Es ist aus Kompatibilitätsgründen mit TruCrypt nicht möglich leere Passwörter zu verwenden. Sie müssen das Passwort zudem bestätigen, können es sich zudem anzeigen lassen. Vorsicht ist hierbei geboten - stellen Sie sicher dass niemand (oder auch nichts) über Ihre Schulter schaut.

Um Fehleingaben zu vermeiden werden Passwörter eingefärbt. Die Farbe leitet sich aus einer sicheren Prüfsumme ab, sagt also nichts über die Eingabe aus. Erlaubt es Ihnen aber zu erkennen wenn Eingaben nicht übereinstimmen, bzw. um Passwörter wiederzuerkennen, da sich die Farbe nicht ändert. Wenn die Farbe bei der letzten Passworteingabe dunkelgrün war, dann wird sie es beim nächsten Mal wieder so sein. Sollten Sie allerdings dann blau sehen, so wissen Sie dass etwas nicht stimmt und Sie sich vertippt haben. Dies verhindert u.a. desaströse Fehleingaben wo das Passwort und dessen Bestätigung falsch eingegeben wurde. Was bei schnellem und wiederholten Tippen durchaus einmal passieren kann.

Wenn Sie mit Ihrem Passwort zufrieden sind klicken Sie auf die Schaltfläche Beginnen....

Container-Erzeugung

Die Container-Datei wird nun erstellt. Je nach Anzahl und Größe der Dateien kann dies sehr schnell vonstatten gehen. Oder aber auch mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Sie können den Vorgang jederzeit abbrechen. In diesem Falle wird die Container-Datei dann gelöscht. Sollten Sie zu Beginn die Danach vernichten Option ausgewählt haben, so werden die Dateien selbstverständlich nicht angetastet. Bei erfolgreicher Erzeugung aber besteht der zweite Durchgang dann jedoch in der Vernichtung der Dateien und eventuell zugehöriger Ordner.

Der fertige Container kann dann mit TrueCrypt und dem zugehörigen Passwort geöffnet werden. Abhängig vom Betriebssystem und der Unterstützung des verwendeten Dateisystems UDF ist das Laufwerk dann nur lesbar oder les- und schreibbar, d.h. Dateien können gelöscht und neue Dateien hinzugefügt werden.
 

Vernichten von Dateien

Sie können die ausgewählten Dateien und Ordner auch separat vernichten. Wählen Sie dazu einfach den Menüeintrag Vernichten... aus und bestätigen Sie dann die Sicherheitsabfrage.

Vergewissern Sie sich jedoch vorher bitte dass die Auswahl wirklich stimmt, da es so gut wie keine keine Möglichkeit mehr gibt vernichtete Dateien wiederherzustellen. Jede Datei wird mit Nullen überschrieben und der Dateinamen danach durch mehrfaches Umbenennen gelöscht. Hierdurch kann auch der Vernichtungsvorgang bei größeren Mengen recht lange dauern.

In der Fortschrittsanzeige können Sie jedoch jederzeit abbrechen, sind aber dann mit dem Überbleibsel konfrontiert, da bereits vernichtete Dateien nicht wiederherstellbar sind.
 

Extrahierung eines Containers

TruPax kann seiner erzeugten Container mit einer einfachen Operation extrahieren. Hierzu öffnen Sie eine Container-Datei durch das Menü Extrahieren... und geben ein Zielverzeichnis an. Nach der Eingabe des Passwortes (keine Bestätigung nötig) werden dann alle Dateien und Ordner 1:1 extrahiert.
 

Container ungültig machen

Mit diesem Feature können Sie sehr schnell die selbst größten Container zerstören. Dies funktioniert für jeden TrueCrypt Container, nicht nur für durch TruPax erzeugte. Hierbei werden der sogenannte "Header" des Containers mit Nullen überschrieben, sowohl als auch der Reserve-Header am Ende der Datei. Dabei wird der Hauptschlüssel vernichtet. Da der Hauptschlüssel vom eigentlichen Passwort geschützt wird nutzt letzteres dann nichts mehr. Die Daten sind verloren und prinzipiell vernichtet, es sei denn dass in ferner Zukunft Algorithmen wie AES geknackt werden können.

Wählen Sie einfach die gewünschte Container-Datei aus und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage. Der Container wird dann in wenigen Sekunden bearbeitet und kann auch optional gleich gelöscht werden.
 

Kommandozeile

Benutzung

TruPax kann auch vollständig mit der Kommandozeile bedient werden. D.h. unter Windows mit der Eingabeaufforderung oder unter Linux mit einem Terminal bzw. der Bash-Shell. Unter Linux wird die Kommandozeile via dem install.sh Skript (siehe oben) automatisch eingerichtet und steht dann im Terminal global zur Verfügung. Unter Windows empfiehlt es sich den Pfad zu der ausführbaren Datei trupax.exe festzulegen, mit der Umgebungsvariable PATH. Hiermit ist wahrscheinlich klar dass die Bedienung per Kommandozeile eher etwas versierte Benutzerinnen ist. Einmal installiert kann TruPax jedoch wie jedes andere Kommandozeilenprogramm verwendet und z.B. von Skriptsprachen aufgerufen werden.

Die eigentliche Bedienung ist auf jedem Betriebssystem gleich. Mit einem einfachen Aufruf zeigt TruPax eine kurze Hilfe an:

[test@foo ~]$ trupax
Fehler 6 (MISSING_CMDLN_ARG): Anzahl der Parameter zu klein. (keine weiteren Informationen verfügbar)

Aufruf: trupax {Optionen} [Container] [Dateien|Ordner] {[Dateien|Ordner] ...}

Optionen:
-v                   Meldungen und Fortschrittsanzeige aktivieren.
-r                   Beim Durchsuchen alle Unterverzeichnisse miteinschliessen.
--free-space=größe   Freien Speicherplatz zum Container hinzufügen. Größen in
                     Bytes, Kürzel wie k(i), m(i) und g(i) werden unterstützt.
...


Der Verlauf einer Container-Erstellung auf der Kommandozeile ist dem der grafischen Benutzeroberfläche sehr ähnlich. Nur werden die zu registrierenden Dateien und Ordner mit dem Aufruf übergeben. Nach Eingabe und Bestätigung des Passworts wird dann die Container-Datei erzeugt. Extrahierung mit der Option --extract, wahlweise Vernichtung der Dateien nach der Erstellung mittels --wipe oder alleinige Vernichtung durch --wipe-only sind ebenfalls möglich.

Durch die Verwendung des Parameters --password kann selbst die Eingabe des Passwort vermieden und damit TruPax zur Automatisierung bestimmter Aufgaben (z.B. Archivierung) eingesetzt werden.

Sollte ein Datei- oder Ordnername mit einem Bindestrich beginnen, so kann dieser durch einen dreifachen Bindestrich deklariert werden, damit der Parameter nicht versehentlich als Option interpretiert wird. Zum Beispiel würde eine Datei namens -index- als ---index- übergeben.

TruPax kann jederzeit durch die für das Betriebssystem übliche Tastenkombination abgebrochen werden (in den meisten Fällen Strg+C).

Konfiguration

Bitte beachten Sie dass für die Kommandzeile eine andere Konfigurationsdatei names trupaxcmd.properties bzw. .trupaxcmdrc verwendet wird. Diese können Sie problemlos modifizieren um eigene Einstellungen festzulegen. Ein Beispiel ist in der ZIP-Datei unter trupaxcmd_example_config.txt zu finden.

Rückgabewerte

TruPax definiert bestimmte Rückgabewerte für die Kommandozeile, welche von aufrufenden Instanzen dann überprüft werden können. Zum Beispiel um festzustellen ob eine Operation erfolgreich war oder (falls nicht) warum diese fehlschlug. Beim Auftreten eines solchen Fehlers wird zudem ein Namen des Fehlers erwähnt, der eigentlich Wert ist allerdings eine der folgenden Nummern:

0 - Der Programmablauf war fehlerfrei (oder wie erwartet).
1 - Ein interner/unerwarteter Fehler trat auf.
2 - Programmfehler. Möglich z.B. bei fehlender Textkonsole.
3 - Ein Selbsttest für einen Algorithmus schlug fehl. TruPax sollte neu installiert werden.
4 - Der Benutzer unterbrach die Operation.
5 - Ein Kommandzeilenparameter ist ungültig.
6 - Ein Kommandozeilenparameter fehlt.
7 - Dateien oder Ordner konnten nicht vollständig registriert werden.
8 - Die Konfigurationsdatei konnte nicht geladen werden.
10 - Die Vorbereitung der Container-Datei schlug fehl (z.B. zu lange Pfade).
11 - Die Container-Datei könnte nicht initiiert werden (schon vorhanden oder schreibgeschützt).
13 - Ein Fehler trat beim Erstellen des Containers auf.
14 - Die Auswahl der Dateien und Ordner überlappt und ist deshalb zweideutig.
15 - Die Container-Datei existiert bereits und wurde nicht überschrieben.
16 - Ein unbekannter Eintrag wurde in der Konfigurationsdatei gefunden.
17 - Ein ungültiger Eintrag wurde in der Konfigurationsdatei gefunden.
20 - Die Container-Datei könnte nicht zum Extrahieren geöffnet werden.
21 - Die Container-Datei könnte nicht entschlüsselt werden.
22 - Ein Fehler trat während der Extrahierung auf.
23 - Die Container-Datei konnte nicht ungültig gemacht werden.
 

Erwähnenswertes

 
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